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                                "Original-Interview" von Mai 1999

 

                       Viele Kche und gttlicher Brei

 

Hoffen wir mal, dass diese Combo gro rauskommen wird 
und viele Interviews geben wird. 
Denn diese Band macht es jedem Journalisten schwer, 
denn oftmals antworten alle sechs gleichzeitig nach dem Motto 
Wir werden niemals einer Meinung sein!" 
Besonders kurios dann auch noch, 
dass ab einem bestimmten Punkt zwei Interviews parallel liefen. 
Denn Markus fhrte irgendwann mal ein ganz eigenes Intie. 
Also hoffen wir mal, 
dass ich aus diesem Chaos noch das Beste herausholen konnte, 
denn ein bisschen Aufmerksamkeit haben diese 
Gothic-Hopefuls echt verdient.

 

Stellt euch mal kurz vor:

A.P.: Wir sind Ancient Prophecy". 
An den Gitarren: Florian u. Tobias, Keyboard: Daniel, 
Schlagzeug: Lynn, Gesang und Bass: Andrea u. Daniel.

 

Wann ging es los?

A.P.: Wir haben so im kleinen Kreis angefangen, 
Flo an der Gitarre und ich (Daniel K.). 
Haben an ein, zwei Liedchen herumgebastelt. 
Haben dann durch Zufall unseren Schlagzeuger kennen gelernt, 
dann wurde es etwas mehr, dann kam unser Keyboard dazu. 
Es wurde etwas melodischer, tendierte so in Richtung die wir heute 
auch haben. Spter kamen noch Tobi und Drea dazu.

 

Was macht ihr eigentlich fr Musik, man hrt ja alles raus, 
ein wenig Gothic, ein wenig Doom, Death, Power Metal, Klassik usw.?

A.P.: Stimmt schon, aber wir wollen nun ein wenig mehr in Richtung 
Speedmetal gehen. Nein nur ein bisschen, anders aufteilen. 
Das kommt aber auch daher, dass immer wieder neue Leute dazukamen 
und der Stil sich so zwangslufig nderte.

 

Aber dass ihr mit zwei Gesangsebenen arbeitet, bleibt doch, oder?

A.P.: Das ist, wie ich finde, eine Sache, 
um mal in ganz andere Ebenen zu gehen. 
Man hat mit zwei Stimmen viel mehr Mglichkeiten, 
die Musik abwechslungsreich zu gestalten. 
Man kann ganz einfach andere Stimmungen und Eindrcke inszenieren. 
So kann man Frauengesang im soften, als auch im harten Bereich nehmen. 
Wieso sollten wir uns auf eine Sache limitieren? 
Wir mchten viel mehr offen sein. 
Wir hren auch alle eine sehr unterschiedliche Musik. 
Die meisten Musikrichtungen werden leider in eine Schublade gesteckt, 
das wollten wir nicht. 
Wir mchten weiterhin mit diesen vielen Kontrasten arbeiten. 
Es ist toll, das die Power Metal-Fraktion sagt, wir machen Power, 
einige Goths sagen wir machen Goth und die Deather sagen 
wir machen Death. Ich mag auch sehr gerne Doom, 
aber unsere neuen Songs werden auch noch eine 
klassischere Ausrichtung haben.

Das heit nicht das wir wieder Mozart covern, 
sondern einfach vom Songwriting etwas komplizierter 
und versierter werden. Trotzdem sehe ich es nicht als Gegensatz dazu, 
dass auch Parts aus dem Black Metal dazu kommen. 
Ich finde es wichtig das so was als Ergnzung aufgenommen wird 
und nicht als Widerspruch. 
Verschiedene Teile ergeben wieder ein Ganzes, 
dadurch wird die Musik facettenreich.. Die Musik hat so viele Spielarten, 
da wre es traurig, sich auf Eine festzulegen. 
Die Sachen zu verbinden sehen wir als Herausforderung, 
natrlich meinen wir damit in erster Linie die Metal-Stile.

 

Was denkt ihr ber die Metal-Szene?

A.P.: Die Techno-Szene knnte nicht ohne die Musik existieren, 
das sehe ich bei der Metal-Szene anders 

(Welch eine ausfhrliche Antwort! ts)
.

Seid ihr nun eigentlich alle Christen oder wie kommt es, 
dass ihr euch zusammengefunden habt?

A.P.: Wir sind alle Christen (der eine so der andere so). 
Als ich die Band grndete, wollten wir in der Old School-Szene
des christlichen Death Metal a la Mortification Fu fassen. 
Es ging mir immer darum, eine Band zu grnden, 
die christliche Elemente auch auf der Bhne rberbringt, 
wobei ich fr mich persnlich meine Aufgabe darin sehe, 
diese gegenseitigen Berhrungsngste ein bischen abzubauen. 
Wenn ich zu einem Metaller oder Goth sage, Ich bin Christ", 
dann werden die Augen gro, der Mund fllt runter. 
Aber es ist auch umgekehrt so, 
wenn du in eine christliche Gemeinde gehst 
und da eine Fledermaus um den Hals trgst, 
siehst du dasselbe auf der anderen Seite wieder. 
Die Vorurteile sind auf beiden Seiten.

 

Wie sind denn die Reaktionen aus den Fanlagern?

A.P.: Wir haben das Problem, 
das wir als Band bisher sehr wenig gespielt haben. 
Die CD die wir heute verkaufen ist auch ganz neu, 
die gibt es erst seid Donnerstag. Nchstes Jahr dieselbe Frage.

Nun wurden wir durch die Jury-Tante unterbrochen, die uns mitteilte, 
dass ANCIENT-PROPHECY den zweiten Preis 
in beiden Wertungen gewonnen haben 

(man sollte vielleicht anmerken, dass sich dieses Intie 
bei einem Festival abgespielt hat. ts)
. Glckwunsch.

A.P.: Ich denke wir sind nicht hier reingegangen, um zu gewinnen, 
sicher htten wir gerne gewonnen. 
Aber wir sind No Names" und diese Wertung berrascht uns.

 

Seid ihr eingeladen worden oder wie seid ihr hingekommen?

A.P.: Wir haben uns mit einer ungemasterten CD beworben. 
Ein Gitarrist aus Ennepetal hat eine Akustik-Sache rausgebracht. 
Mit denen haben wir auch schon mal zusammen gespielt. 
Er gehrt mit zu den Veranstaltern und hat mich angerufen. 
Wir waren fr den Veranstalter vllig unbekannt. 
Auer uns sind fast alle Bands eingeladen worden.

 

Wie fandet ihr den Gig?

A.P.: Dafr das es erst der dritte grere Gig war, 
waren wir alle sehr zufrieden. 
Es sind zwar ein paar Dinge schiefgegangen, 
aber das ist ja meist so, 
wenn man live spielt und gehrt auch dazu.

 

Auf jeden Fall wart ihr die eindrucksvollste Combo 
im Rahmen des Nachwuchs-Events.

A.P.: Und ich war die einzigste Frau heute abend (Andrea). 
Aber was hat dir so gefallen?

 

Die Vielseitigkeit, die Komplexitt, die Melodien 
und die Atmosphre.
 Die Gnsehautatmosphre.

A.P.: Das kommt hauptschlich von unserem Keyboarder, 
der auch die klassischen Parts miteingebaut hat 
und das Ganze ein wenig verfrickelt. Er hat es wirklich drauf. 
Am draufesten
(Was fr ein Wort! Anm. d. Verf.) von uns allen. 
Es ist immer spannend zu hren, was die Hrer sagen, 
denn als Band bekommt man es nicht so mit. 
Langsam langweilt es immer dasselbe zu spielen.

 

Ich hatte erst die schlimmsten Befrchtungen, 
als ich eine Frau mit einem growlenden Snger 
auf der Bhne gesehen habe.

A.P.: Theater of Tragedy! 
Das wollten wir auch eigentlich machen. Nein, nein, nein 
(Schon ging die Diskussion los Anm. d. Verf.)
Andrea: Das wollte ich gar nicht und das kann ich auch nicht. 
Tobias: Das drftest du auch nicht! Aber nun mal wieder im Ernst, 
wir wrden nie T.O.T. kopieren wollen. 
Man bezeichnet uns ja nicht umsonst als eine Mischung 
aus Saviour Maschine und Hammerfall 
(Eher In Flames bei dem Gesang. Anm. d. Verf.).

Aber das die Show so gut war, 
haben wir unserem Lichtmischer zu verdanken, 
der erst vor zwei Tagen die CD bekam und unsere Songs hrte. 
Was er daraus gemacht hat, war echt erste Sahne 

(Kann man so sehen. Anm. d. Verf.)
.

 

Wann spielt ihr wieder live?

A.P.: Wir haben heute ein paar Anfragen bekommen. 
Bei uns in Hessen ist mehr Alternativ angesagt. 
Also msste man mindestens schon nach Frankfurt fahren. 
Wir hoffen darauf, evtl. was mit Lightmare zu machen, 
ansonsten sind wir fr alles zu haben. 
Es is halt immer schwer was zu bekommen. 
Austausch-Gigs wrden wir auch gerne machen, 
aber es ist immer schwer Veranstalter zu finden, 
die das Risiko tragen. 
Ich habe selber schon Sachen organisiert und wei 
wie schwer das ist
(Wie war! Anm. d. Verf.)
Es gibt jede Menge Nachwuchsbands 
und jeder Veranstalter wei es ist ein Minusgeschft! 
Gerade bei uns gibt es fr die Musik wenig Zuschauer. 
Ich habe schon geniale Konzerte vor 40 Leuten gesehen. 
Abschlieend bleibt zu sagen, wir haben uns vorgenommen, 
Ende des Jahres ins Studio zu gehen 
(Schon brach eine Diskussion aus, 
das es wohl doch lnger dauern wird, aber diesmal keine 3 Jahre, 
selten eine Band gesehen die sich so oft zofft. Anm. d. Verf.)

A.P.: Vom ersten Tag bis hin zur CD hat es ca. 3 Jahre gedauert.

(Liebe Labelbosse, solltet Ihr diese Band engagieren, 
macht euch auf eine verdammt hohe Studiomiete gefasst, 
aber es knnte sich lohnen Anm. d. Verf.)
.

 

Ihr bleibt aber nun in dieser Besetzung?

A.P.: ( Bei dieser Frage konnte der Interviewer gar nichts verstehen, 
weil wieder eine Diskussion losbrach, 
jedoch hat man sich entschlossen, zusammen zu bleiben)

 

Aber bei euch gibt es doch keine Diskussionen grins
ihr seid euch doch immer einig, oder?

A.P.: Wichtige Auseinandersetzungen sind an der Tagesordnung, 
da jeder seinen Stil unterbringen mchte. 
Sechs Leute knnen lauter werden, als vier. 
Drum mchten wir uns bei meiner Oma bedanken 

(Was? Anm. d. Verf.)
, denn wir drfen bei ihr im Haus proben. 
Die Oma ist die beste Frau der Welt, ist bald 80 und beherbergt 
eine Death-Metal Band und verteidigt diese sogar vor 
den bsen Nachbarn. 
Es ist schwierig jedem seinen Willen zu lassen, 
aber wir versuchen jeden zu bercksichtigen. 
Ich glaube das ist es, was unsere Musik so interessant macht. 
Die erste CD haben wir in einer Garage in 
Sachsenhausen aufgenommen. 
Haben aus der Anlage die uns Lightmare zur Verfgung stellten, 
das Bestmgliche rausgeholt und haben es dann noch mal 
mastern lassen. 
Unsere CD prsentiert unser Schaffen, der letzten 3 Jahre. 
Heute haben wir drei Songs 
(Einer acht Min.! Anm. d. Verf.) davon gespielt.

 

Jeder klang vllig unterschiedlich. Er stand fr sich. 
Man merkt schon die Gegenstze.

A.P.: So haben wir das noch gar nicht gesehen. 
Es ist interessant, so was von anderen zu hren.

 

Wie habt ihr euch denn gefunden?

A.P.: Daniel und Ich (Flo) waren in einer Klasse. 
Wir haben im Musikunterricht das Glockenspiel bedient 
und uns so kennen gelernt.
(Kult! ts)  
Tobi haben wir in der Baustelle kennen gelernt, -Baustelle, 
das ist so ein christlicher Jugendtreff 

(Wieder brach eine heftige Diskussion aus, wah! 
-Wie es weiterging msste man alle sechs Versionen hren, 
aber ich denke das lassen wir lieber! 
Fazit: Das Line-Up wechselte stndig, Leute kamen 
und gingen nach einiger Zeit usw. Anm. d. Verf.)
.

 

Wer wei, vielleicht in drei Jahren als Headliner?

A.P.: Eher nicht, 
aber wenn sich Saviour Maschine auflsen, 
knnten wir ja fr die weitermachen. 
Nur dann msste ich mich schminken, die Haare schneiden 
und die Hand in Kerzen halten, aua! 
Andrea: Das ist doch totaler Bldsinn, 
es kommt auf die Musik an.

 

Genau.

A.P.: Deshalb hatte ich auch groe Angst, 
hier als Saviour Machine-Kopie anzukommen. 
Denn in der christlichen Szene gibt es eigentlich nur 
die Clayton-Brder. Wenn man hier in Ennepetal ankommt 
und ein paar Kerzen auf die Bhne stellt, 
denkt jeder wir sind eine Kopie. 
Wenn wir unser obligatorisches Intro noch gespielt htten, 
htte uns jeder fr eine Kopie gehalten.

 

(Nun stellte ich fest, dass sich unser Markus mit 
drei Musikern abgesetzt hatte)
Cool, die erste Band, 
mit der wir gleichzeitig zwei Interviews machen.

A.P.: Haha, dafr sind wir ja auch sechs Leute. 
Aber ich glaube den anderen Part musst du noch mal machen!

 

Nee, la mal. 
Was sind eure Plne fr die Zukunft ?

A.P.: Geld, Ruhm, viele Frauen .... Nee Bldsinn. Ich denke, 
wir wrden uns ber einen greren Bekanntheitsgrad freuen 
und die Kosten fr die Produktion amortisieren. 
Ich wrde mich sehr freuen,
wenn wir die nchste Aufnahme ber ein Label machen knnten. 
Wir haben jetzt unser Aufnahmevolumen voll ausgenutzt. 
Wenn man mehr Geld investiert, 
wird der Sound nicht gerade schlechter. 
Wir diesmal nicht die Mglichkeiten alles so umzusetzen, 
wie wir wollten. Wir waren sehr eingeschrnkt! 
Eben mit der Einstellung wir sind Laienmusiker, 
ich bin froh das wir so weit gekommen sind. 
Ich (Lynn) habe nie richtig ein Instrument gelernt 
und das es soweit kam, dass ich mal eins beherrsche, 
ist wohl eine Gabe Gottes! Denn ich habe mit Keksdosen 
und Mlleimern angefangen. 
Habe gebetet und es wurde 
(Nun wurde allen klar, 
das sie so ihre Instrumente gelernt haben. Anm. d. Verf.)

Ich denke, es ist schon eine ziemlich groe Gabe 
und ein kleines Wunder, dass wir uns getroffen haben 
und wir werden unseren Weg noch machen!

 

Auf jeden Fall. Okay, irgendwas Abschlieendes? 
(Ein Fehler, das zu fragen, 
denn es brach schon wieder eine Debatte aus.)
 
Okay, das nchste Mal bringe ich zwei Diktiergerte mit.
Knnen wir uns alle noch mal auf diese Frage einigen? 

(Denn Markus war immer noch zugange)

A.P.: Das sich unser Stil weiterentwickelt, 
auch unsere Weiterentwicklung, h Moment mal, 
das ist kein finales Statement. 
Ich knnte auch sagen Rettet die Regenwlder!" 
Leute geht zu euren Stadtvtern und zieht ein Metal-Weekend auf. 
Kauft unsere CD, wir finden sie toll.

 

Ich brauche wohl kaum zu erwhnen, 
dass dieses Interview eines meiner schwierigsten, 
aber auch lustigsten war. Bleibt zu hoffen, 
dass die Band weitermacht, denn wenn die Combo an sich arbeitet, 
knnte es endlich mal wieder frischen Wind in der Szene geben!

Holger Schweizer

Redakteur Moshpit Heavy Metal Magazine im Internet

http://www.moshpit.de                                                         

                                                                       

                                                                                                  zurck

 





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