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Ancient
Prophecys "Days Of Doom"-CD gehrt immer noch zu meinen
Lieblingsscheiben im doomigen Sektor, allerdings hatte mir die Band
angekndigt, da das neue Material etwas anders klingen wrde, und das
tat es dann auch - aber es war keineswegs schwcher, im Gegenteil:
Ancient Prophecy sind ihrem Ziel, einen eigenen Stil zu finden (den haben
sie prophylaktisch schon mal "Prophecy-Metal" genannt), ein
gutes Stck nher gekommen, und das versetzt den Rezensenten in die
unangenehme Lage, da ihm so gut wie keine Vergleiche mehr
einfallen.
Der dem soundtechnisch etwas verkorksten Intro folgende Opener jedenfalls
war purer progressiver Speed Metal auf hchstem Niveau, und mein
spontaner Vergleich der Gitarrenarbeit mit Dimmu Borgir stellte sich bei
intensiverer Rekapitulation als irrelevant heraus - nur, was ist es dann?
Zumal der zurckgekehrte zweite Gitarrist Tobias auch noch diverse
Kreischvocals beisteuerte und man auch den Gesang von
Sngerin/Noch-Bassistin Andrea (der neue Basser Christian war bei einigen
Stcken bereits mit von der Partie, hatte aber noch nicht das komplette
Material intus) nicht so einfach einsortieren konnte, weder den cleanen
noch den etwas rauheren (wobei letztgenannter manchmal leicht unsicher
wirkte, da Andrea nicht hundertprozentig fit war, weshalb der gut
anderthalbstndige Set letztlich noch um ein Stck gekrzt werden
mute).
Natrlich haben Ancient Prophecy ihre Doom-Wurzeln nicht vergessen, aber
speziell die Gitarrenfraktion zauberte auch in den Folgesongs, was die
Saiten hergaben, ohne aber die Stcke sinnlos zu zerfiedeln, und Trommler
Lynn wtete wie ein Berserker hinter den Kesseln. Der einzige
Leidtragende dieses positiven Infernos war Keyboarder Daniel, denn der
stand im sonst gut ausbalancierten und nicht berlauten Sound etwas zu
sehr im Hintergrund.
berlange Tracks gehren bei Ancient Prophecy nach wie vor zum guten
Ton, vielschichtige sowieso, und Tracks wie "Mission To Earth"
wohnte auch eine eindeutige religise Aussage inne. Diverses Material von
"Days Of Doom" gab der Teilzeitsechser natrlich auch zum
besten, wobei der Titeltrack geplanterdings, "Hands On The Wall"
ungeplant etwas umarrangiert wurde, "Silent Dream" gegenber
dem Rest leicht abfiel und "Omega" mit seinem wunderbar
emotionalen Aufbau, der mich nach wie vor an Helloweens "Follow The
Sign" erinnert, einen reizvollen Schlupunkt setzte, zu welchem das
Publikum allerdings schon etwas ermdet war. Wie sonst ist es zu
erklren, da zum vorletzten Track "Alla Turcani" nur noch die
anwesende CrossOver-Mannschaft in der ersten Reihe enthusiastisch ihre
Matte schttelte?
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